Reisezeit
Wir waren schon öfter um diese Zeit in Griechenland und fanden es dieses Mal ungewöhnlich kühl und unbeständig. Wir hatten einen Tag in Koronisia mit dicker, grauer Wolkendecke und manchmal regnete es nachts leicht. Wir mussten in der ersten Woche sogar morgens die Heizung im Haus anmachen. Trotzdem finden wir diese Jahreszeit wunderschön, weil es grünt und blüht.
Stellplätze
Die Stellplatzsituation ist um diese Jahreszeit extrem entspannt, außerdem haben wir ja den Luxus, bei uns zu Hause in Koronisia entsorgen und Wäsche waschen zu können. Mit 3 Hunden ist das in der Zeit des Fellwechsels auch wirklich von Zeit zu Zeit nötig.
Sehenswürdigkeiten
Filipiada (römisches Aquädukt)
Blautopfquelle
Limni Zirou (Paddeln)
Gialos Beach (Lefkada)
Korfu ( Canal d‘ Amour, Achileon, Altstadt von Korfu Klosterkirche mit Mäuseinsel)
Renovierung
Wir haben nicht alles geschafft.
Das Aufhängen neuer Lampen war aufwändiger als gedacht, weil griechische Elektriker anders arbeiten als Deutsche und Uwe viele zusammengeschusterte Lösungen nicht beibehalten wollte.
Zuspachteln von 100 Löchern war Carmens Spezialität. Wenn man sich die alten Verspachtelungen griechischer Handwerker anschaut, hätten Carmens filigrane Lösungen schon ein Ehrendiplom verdient.
Entrümpeln und Entsorgung hat auch Zeit gekostet. Es gibt hier angeblich so etwas wie Sperrmüll-Abfuhr, aber keiner weiß Genaues. Einiges war für Dimitri nützlich, anderes wurde zerkleinert und im normalen Müll entsorgt.
Der ursprüngliche Besitzer des Hauses liebte wohl gedrechselte Geländer und hat diese an jeder möglichen und unmöglichen Stelle anbringen lassen. Einige sind schon weg, andere sind noch an der Reihe.
Außerdem war er ein Freund von Deckenbalken. Keine Balken, die irgendwie eine tragende Funktion hätten! Nein! Einfach nur Deko. In der Küche sind sie schon alle weg und der Rest kommt noch. Ursprünglich hatten wir überlegt, sie weiß zu streichen, aber sie sind wirklich einfacher zu entfernen, als gedacht.
Den Garten hat Dimitri gejätet und Carmen hat noch ein bisschen nach ihren Vorstellungen zurück geschnitten. Ein paar Pflanzen sind noch zu viel und zu dicht gesetzt. Wir haben so viele Weinreben, dass wir wohl bald als Winzer durchgehen können. Außerdem viel zu viele Bananenpalmen. Ein Granatapfel-Baum und Lavendel fehlen noch. Außerdem Strelizien. Das muss alles bis zum Herbst warten und mit Dimitri besprochen werden. Er ist nämlich kein Gärtner, sondern Fischer und neigt zu radikalen Lösungen mit dem Freischneider. Für vorsichtige Lösungen ist er nicht zu begeistern. Hätten wir ihn nicht gebremst, hätte er das Naturschutzgebiet gleich mit gerodet. Er ist ein netter zuverlässiger Kerl, aber von Pflanzen versteht er nichts. Nicola hatte ihm Steinhäufchen um ihre Neupflanzungen gebaut, damit er sie nicht gleich wieder platt macht. Wirklich praktisch ist das nicht.
Das wider Erwarten schwierigste war der Möbelkauf. Wir hatten uns zuhause überhaupt keine Sorgen gemacht. Es gibt Jysk, es gibt Ikea! Das reicht uns doch. Nie hätten wir gedacht, dass es Unterschiede gibt. Jysk war eigentlich okay, auch wenn es dort keine Betten gab. Hieß das nicht mal dänisches Bettenlager? Die Griechen finden riesige Boxspringbetten en vogue, aber dafür ist unser Schlafzimmer zu klein. Bettwäsche, Kissen, Schüssel, Gläser! Das haben wir hier gefunden. Ikea war unsere Hoffnung für eine Couch und ein Bett. Aber es ist dort nicht so wie in Deutschland. Nur wenige Kleinigkeiten kann man sofort mitnehmen. Größere Teile muss man über click und collect bestellen und auch das geht nicht so schnell. Manche Teile, vor allem unsere heiß begehrte Couch sind nicht lieferbar. Das müssen wir im Herbst noch mal versuchen. Aber ein Bett, eine Kommode und ein Sidebord haben wir. In einem normalen griechischen Möbelmarkt konnten wir einen Tisch kaufen.
Außerdem haben wir einige Outdoor-Möbel gekauft. Es fehlt nur noch ein griechischer Tavernen-Tisch, den wir aber im September geliefert bekommen.
Elektrogeräte für die Küche können wir bei Welcome in Arta bestellen und liefern lassen. Kühlschrank, Herd, Spülmaschine und Kaffeemaschine! Nur Staubsauger kaufen wir zuhause.
Auf click und collect und die damit verbundenen Unwägbarkeiten bei Ikea Griechenland müssen wir bei unserer Küche vertrauen.
Es bleibt also für den kommenden Winter spannend.
Eine einfache, schnelle Lösung für unser hässliches Geländer sowie die Küche stehen als nächstes an, ebenso neue Waschbecken und Duschtassen, der Mensch, der dieses Haus möbliert hat, fand es scheinbar praktisch, wenn nach dem Duschen das komplette Bad unter Wasser steht und man sich von der Toilette aus noch im Sitzen die Hände waschen kann. Selbst die Nasszelle in unserem Wohnmobil ist praktischer möbliert. Aber das lässt sich zum Glück alles ändern und wenigstens haben wir in Kanali einen Laden gefunden, der ein chices Sortiment an Waschbecken und Duschtassen zu vernünftigen Preisen anbietet. Wir dachten nämlich ursprünglich, bei der griechischen Baumarktauswahl, dass wir nach und nach alles aus Deutschland mitbringen müssen
Wir sind natürlich auch recht genau. Das ruft hier eher Verwunderung hervor. Aber da können und wollen wir auch nicht aus unserer Haut. Wir finden es einfach schöner so.
Es wird sicher noch ein Jahr dauern, bis das Haus nach unseren Wünschen umgestaltet ist, weil wir ja auch etwas erleben wollen. Wir haben keine Lust pausenlos zu werkeln. Dazu ist die Zeit zu schade! Immerhin haben wir schon einmal Platz für Gäste, die über den ein oder anderen Mangel hinweg sehen müssen.
Man denkt immer, dass wir in der EU leben und dass alles irgendwie ähnlich abläuft. Aber, das stimmt nicht! Alles ist soo anders, dass wir manchmal die Welt nicht mehr verstehen. Wir kommen uns manchmal wie hilflose Kinder vor, wenn die Notarin uns an der Hand nimmt und mit uns zum Steuerberater geht. Das hätten wir nämlich eigentlich noch alleine geschafft. Dann geht ihr Assistent mit uns zur Post und zum Cosmote-Laden. Wirklich nett!
Aber es gibt ja Google Maps. Wir hätten das gefunden.
Zum Glück haben wir kein Haus in einem wirklich exotischen Land gekauft!!
So seltsam es sich anhört, wird Carmen von zu Hause Putzutensilien mit bringen. Auch einen Kärcher-Fensterputzer. Hier putzen alle nur mit Glasklar-Spray. Außerdem einen vernünftigen Laubrechen und die kleinen Aufstellteilchen für Klappläden. Man kann kaum glauben, dass es zu Zeiten der Globalisierung solche praktischen Sachen hier nicht gibt. Ist aber so! Manches hätte man im Chinaladen zwar kaufen können, aber in ganz fürchterlicher Qualität. Niemals hätten wir gedacht, dass es Vileda hier nicht gibt. Es gibt Lidl, Jysk, Ikea, H&M, aber Vileda nicht.
Da auch die Lampen für den Außenbereich hier nicht unbedingt unserem Geschmack entsprechen, müssen wir 9 Außenlampen von zu Hause mitbringen. Der Erbauer des Hauses hat gerne aus dem Vollen geschöpft, vor allem bei den Lampen hatte er besonders eigenwillige Spezialanfertigungen, die dem Haus ein mexikanisches Ambiente verleihen sollten. Wir zerstören das mexikanische Landhaus gerade und drücken ihm eher einen skandinavischen Stempel auf.
Aber es gibt tatsächlich auch Sachen, die hier besser sind. Die griechische Spachtelmasse ist bei weitem besser als Moltofill und Hamerit gibt es in toller Farbauswahl.